Liebe Anti-Atom-Bewegte,
mein Name ist Anete Wellhöfer von der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe.
Schön, dass ihr heute hier seid, um gemeinsam gegen den Atommüll-Transport von La Hague Frankreich nach Philippsburg zu demonstrieren.
Und es geht um noch viel mehr.
Die CDU und andere Parteien wollen zurück zur Atomenergie,
über Fussionsreaktoren,
über SMR smal modular reaktors,
über den Neubau von AKWs der dritten und vierten Generation und
es ist nicht zu glauben, über die Reaktivierung der abgeschalteten AKWs,
viel Spaß beim Weiterbetrieb von Philippsburg mit den gesprengten Kühltürmen.
CDU, wie wäre es mit einem Faktencheck?
Hallo, wir wollen nicht zurück, wir wollen nach vorne schauen, Erneuerbare Energien sind unsere Zukunft.
Wir wissen immer noch nicht, wie mit dem Atommüll umgehen, kein Langzeitlager in Sicht.
Wir sind ganz klar gegen Atomenergie, sie ist teuer, gefährlich, nicht Klimaneutral und nicht die Lösung unserer Probleme.
Silke von der Anti-Atom-Ini Karlsruhe wird kurz was zur Zugfahrt und den Tickets sagen.
Und, Aktionen kosten Geld, wir haben 2 Spendendosen dabei und freuen uns wenn ihr unsere Arbeit mit einer Spende unterstützt.
Silke G:
Noch etwas zur Orga:
Wir haben Maler*innenanzüge mit dem Strahlen Logo mitgebracht, bitte bedient euch und zieht sie an,
alle die gleiche Größe.
Nach der Aktion bitte wieder zurück an uns.
Nun zur Anti-Atom-Ini KA, unsere Themen sind u.a.
das zum Langzeitlager werdende Atommülllager Philippsburg,
das KTE also die Kerntechnische Einrichtung Karlsruhe, das die 4 Reaktoren des ehemaligen Kernforschungszentrums Karlsruhe abreißt,
das JRC = Joint Research Centre, das für Europa Atomforschung aktiv betreibt
und nicht zuletzt das KIT Nord, Karlsruher Institut für Technologie, das seit Jahrzehnten und auch weiterhin immer noch viele Millionen Euro jährlich in die unnütze Fusionsforschung steckt.
Viele dachten, dass mit dem abschalten der Atomkraftwerke, das Thema Atomkraft erledigt sei.
Das ist aber leider nicht so.
Wir haben noch viele Baustellen vor uns und es tun sich mit den stärker werdenden Atombefürworter*innen wieder neue auf.
Seit ein paar Tagen trötet die CDU, und andere Parteien sind ihrer Meinung, vom Wiedereinstieg in die Atommüllproduktion.
Dem müssen wir massiv etwas entgegen setzen.
Aber jetzt zu dem Hauptthema weswegen wir heute hier sind.
Dem Atommüll-Alarm! und unserer Kundgebungen hier am Karlsruhe Hauptbahnhof und später dann in Philippsburg.
Kurz zurück in die Geschichte.
Vor 40 Jahren am 8. Oktober 1984 gab es den ersten Atommülltransport in das Zwischenlager Gorleben.
Seit dem ersten Atommülltransport gab es auch immer Widerstand und Protest dagegen, auch hier in Karlsruhe und in der Pfalz.
Könnt ihr euch noch an die Massenproteste bei CASTOR-Transporten erinnern, z.B. als 2010 in Berg (Pfalz) ca. 1.500 Menschen auf den Gleisen saßen und den CASTOR von La Hague nach Gorleben erfolgreich blockierten?
Es war ein Akt des Empowerments also der Stärkung und er hat politisch Weichen gestellt.
Jetzt ist es wieder so weit, wir erwarten vor Jahresende einen CASTOR-Transport mit 4 Castoren von La Hague (F) nach Philippsburg (ca. 30 km nördlich von Karlsruhe),
genauer Termin - unbekannt, die Presse spricht davon, dass sie den Castor-Transport in der Zeit vom 18.Nov. bis 24.Nov. erwarten.
Sobald wir näheres wissen, werden wir es auf unsere Homepage antiatom.net stellen.
Bitte informiert euch und kommt am Tag X nach Philippsburg zum Protest.
Und es wird noch weitere Castor-Transporte geben,
einmal von Sellafield (GB) nach Brockdorf in Schleswig-Holstein
und ein Castor-Transport von Sellafield nach Isar Bayern.
Wann – unbekannt, aber in den nächsten Jahren.
Nun zum Thema Castor-Transport und erst mal zum Castor-Behälter:
Castor ist die Abkürzung für Cask for Storage and Transport of Radioactive Material.
Übersetzt: Behälter für Lagerung und Transport von radioaktivem Material.
Der hochradioaktive Atommüll ist derzeit in 16 Zwischenlagern in ca. 1.750 Castor-Behältern eingelagert.
Man rechnet mit einem Volumen von 27.000 Kubikmetern hochradioaktivem Atommüll.
Wir bezweifeln die Sicherheit der Hallen in denen die Castoren stehen. Da gibt es auch keine Standards, die sind alle unterschiedlich.
Halten die Hallen unvorhersehbaren starken Naturereignissen wie in Fukushima mit Erdbeben, Überschwemmungen und Tsunami stand?
Seit dem Krieg in der Ukraine muss die Frage der Sicherheit in Form von Angriffen mit Panzerfäusten, Flugzeugabstürzen, Drohnen und Bomben neu gestellt und bewertet werden.
Für uns als Anti-Atom-Bewegte ist klar, dass wir nicht still zusehen wie dieser unnötige und gefährliche Atommülltransport von statten geht.
Uns ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Bevölkerung davon Kenntnis erhält, dass hochradioaktiver Atommüll durch dicht bewohntes Gebiet rollt, für viele direkt an der Haustür vorbei.
Dieser Transport ist unnötig und gefährlich.
Wir die Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen forderten, dass der hochradioaktive Atommüll in La Hague so lange gelagert wird, bis ein Langzeitlager gefunden ist und er direkt dort hingefahren wird.
Nicht von A nach B und dann nach C, diese Risiken sind unnötig und könnten vermieden werden.
Solange in Lingen (NRW) Brennelemente für AKWs hergestellt und
solange in Gronau (NRW) Uran angereichert wird,
solange Atomforschungsreaktoren wie in Garching (Bayern) weiterlaufen
solange wie im Fall Schacht Konrad auf unsichere Lager für Atommüll gesetzt wird,
solange Politiker*innen und Parteien mit populistischen Argumenten, dass unsere Energieprobleme mit Atomstrom gelöst werden könnten,
solange ist unser Protest und Widerstand gegen Atomenergie super notwendig.
Atomenergie ist teuer, gefährlich und nicht Klimaneutral.
Ein Zusammenschluss der Anti-Atom-Bewegung in Süddeutschland hat deshalb zum gemeinsamen Protest gegen diesen CASTOR-Transport aufgerufen.
Da wir den genauen Termin nicht wissen, veranstalten wir heute eine gemeinsame Anti-Atom-Protestfahrt von Karlsruher nach Philippsburg.
Danke dass ihr da seid und den Protest unterstützt und somit Öffentlichkeit schafft.
Wenn ihr Interesse an der Arbeit der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe habt, dann sprecht mich gerne an, besucht unsere Homepage und nehmt Kontakt zu uns auf.
Nun folgt der Redebeitrag von Harry Block zu Zwischen- und Endlager.
Danach ein Redebeitrag von Herbert Würth vom ABC-Neckarwestheim zum Thema Energiewende.
Und danach sage ich nochmal was zum Ablauf von heute.