Über 60 Menschen demonstrierten aus der Anti-AKW-Bewegung auf einer Kundgebung in Karlsruhe gegen den geplanten Castortransport aus Frankreich und fuhren dann mit dem Zug nach Philippsburg. Vom Bahnhof liefen sie gemütlich in guter und lockerer Stimmung, bei Sonnenschein und trockenem Wetter die etwa 10 Minuten mit Plakaten, Anti-AKW-Regenschirmen und Anti-AKW-Flaggen zum Marktplatz. Die Atmosphäre ist entspannt. "Nie wieder Atomkraft" skandieren sie. Auf einem Transparent ist zu lesen: "Willkommen im Endlager". Auf der Redeliste zur Kundgebung sind drei Menschen vorgesehen. Als erste hält Anete Wellhöfer von der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe eine Rede. Weitere Redner waren Harry Block von der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe und Herbert Würth vom Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand neckarwestheim.
Vier Castoren mit hochradioaktivem Atommüll werden vermutlich in der Woche nach dem 18. November in Philippsburg ankommen. Wir sind gespannt ob das passiert.
Unter "weiterlesen" findet Ihr Fotos zur Aktion. Hier Kundgebungsbeiträge zum nachlesen:
⏵Redebeitrag Anete Wellhöfer | ⏵Redebeitrag Harry Block | ⏵Redebeitrag Herbert Würth
Liebe Atomkraftgegner*innen, liebe Energiewender*innen,
Wie ist der aktuelle Stand Energiewende und wie muss es rasch weitergehen?
Die erneuerbare Stromerzeugung hat in diesem Jahr einen neuen Rekordwert erreicht. Nach den Zahlen des statistischen Bundesamtes haben wir jetzt 61% erneuerbaren Strom!
Davon beträgt der Anteil Wind ein Drittel, die Photovoltaik liegt bei 14% mit der Tendenz weiter ansteigend. Allerdings gibt es immer noch 20% Kohlestrom und die politische hick-hack-Diskussion zum Ausstieg spätestens 2035 ist in vollem Gange. Der Gesundheits- und Klimaschutz tritt immer mehr in den Hintergrund.
Vor 20 Jahren ist die erneuerbare Stromerzeugung durchgestartet. Und von 2010 bis 2017 gab es jährlich einen ansteigenden Zubau an neuen Windrädern und Photovoltaikanlagen. Dies als dezentrale Energiewende mit vielen Akteuren „von unten“. In Bürgerhand, mit Genossenschaften, GBRs, Solarvereinen auch Stadtwerken und seit neustem mit der Industrie. So haben wir inzwischen 29.000 Windräder an Land und insgesamt 4,4 Millionen Photovoltaik-Anlagen die umweltfreundlich und preisgünstig Strom erzeugen. Und mit Stand August 24 schon 700.000 Balkonkraftwerke am Start.
Weiterlesen: Rede KA 09.11.24 - Herbert Würth, Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim
Verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
in den nächsten Tagen werden vermutlich auch vier Castoren mit hoch radioaktivem Müll aus dem französischen La Hague Frankreich nach Philippsburg durch diesen Bahnhof rollen.
Wir stehen aber nicht nur wegen dieser hochgefährlichen Transporte hier.
Wir beobachten mit Sorge, dass Atomkraft-Befürworter auf das Vergessen und Verdrängen setzen und nun wieder unverhohlen Propaganda für den angeblichen sauberen Atomstrom leider auch in den öffentlich-rechtlichen Medien machen. Die Realität der laufenden wie der stillgelegten Atommeiler hier, der Krieg in der Ukraine und die notwendige Entsorgung des hochaktiven Atommülls entlarven täglich die Argumente der Befürworter als fake news. Aber die Forschung, Werbung und Bestellung vor allem von kleinen sogenannten ‚small reactors‘ nimmt gerade Fahrt auf und wird leider nicht nur von Bill Gates, sondern auch von der AfD und der FDP. Seit Donnerstag, den 7.11.24 hat der Kanzlerkandidat der CDU Merz mit seiner Ankündigung im ZDF kleine Atomreatoren und Fusionskraftwerke in Deutschland bauen zu wollen, eine rüclkwärtsgewamndte Zeitenwende eingeleiet. Sein Generalsektretär Linnemann hat dies am nächsten Tag im ARD wiederholt. Auch hier in Karlsruhe, dem Herz der Atomforschung der EU – dem Joint Research Centre auf dem Gelände des KIT Nord, wir der Atomkurs befeuert. Deshalb versuchen wir mit Argumenten dagegenzuhalten und wie heute auch zu demonstrieren.
Weiterlesen: Redebeitrag 09.11.24 Karlsruhe Hbf - Castor-Transport - Harry Block
Liebe Anti-Atom-Bewegte,
mein Name ist Anete Wellhöfer von der Anti-Atom-Initiative Karlsruhe.
Schön, dass ihr heute hier seid, um gemeinsam gegen den Atommüll-Transport von La Hague Frankreich nach Philippsburg zu demonstrieren.
Und es geht um noch viel mehr.
Weiterlesen: Redebeitrag 09.11.24 Karlsruhe Hbf - Castor-Transport - Anete Wellhöfer
(Anti-Atom-Südwest, 05.11.24) Am Samstag, 09.11.24 startet der öffentliche Protest der Südwestdeutschen Anti-AKW-Gruppen gegen den geplanten hochradioaktiven CASTOR-Transport von La Hague in Frankreich nach Philippsburg. Wir beginnen mit unserer Kundgebung am Hauptbahnhof in Karlsruhe um 11.30 Uhr, und fahren dann nach Philippsburg.
Dort wird es drei Redebeiträge geben:
- Anete Wellhöfer zum Thema: CASTOR-Transport
- Harry Block zum Thema: „Standortlager“ als Endlager?!
- Herbert Würth zum Thema: Stand Energiewende – wie weiter?
Wir fahren um 12.28 Uhr mit dem Zug und unserem „Atommüll“ nach Philippsburg. Vom Bahnhof aus gehen wir zum Marktplatz, wo eine weitere Kundgebung stattfindet.
Hier nochmals die Zeiten:
Hbf Karlsruhe 11:30 Uhr - Bhf Philippsburg 13:00 Uhr - Marktplatz Philippsburg 13:20 Uhr - Zug Philippsburg - KA 15:00-15:33 Uhr
Nach unseren Informationen soll der Transport mit den 4 CASTOREN in der Woche ab dem 18.11.24 stattfinden.
Wir lehnen diesen hochradioaktiven Atommülltransport mit den 4 CASTOREN nach Karlsruhe ab, da die weitere Suche nach einem Langzeitlager vollkommen offen ist.